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Der lange Weg ins 21. Jahrhundert - Musik und Wort mit Stephan Breith

St. Peter auf dem Berg, Taunusstein Bleidenstadt, Kirchstrasse

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Der lange Weg ins 21. Jahrhundert - Musik und Wort mit Stephan Breith
Der lange Weg ins 21. Jahrhundert - Musik und Wort mit Stephan Breith

Zeit & Ort

26. Mai 2019, 16:30

Sankt Peter auf dem Berg, Taunusstein, Kirchstraße, 65232 Taunusstein, Germany

Über die Veranstaltung

Unter dem Titel „Dialog mit Ingeborg B.“ beschäftigen sich Susanne Pertiet, Rezitation und Stephan Breith, Violoncello im Konzert der beliebten Konzertreihe mit der vielleicht profiliertesten und facettenreichsten Person der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts: Ingeborg Bachmann.

Susanne Pertiet wird aus Texten und Briefen von Ingeborg Bachmann, Hans Werner Henze, Max Frisch und Paul Celan lesen. Stephan Breith wird in einem inneren Zusammenhang stehende Werke für Violoncello solo von Hans Werner Henze, Joh. Seb. Bach, Georg Ph. Telemann, Nuri El-Ruheibany, Leo Koscielny und Mieczyslaw Weinberg interpretieren.

Der Eintritt auch zu dieser Konzert-Lesung ist frei, um Spenden wird gebeten.

Das kleinste Licht wird mächtig in der Dunkelheit

In dunklen Zeiten sehnen wir uns nach Wärme und Licht. Die Passionszeit ist eine besondere dunkle Passage: Es geht auf Ostern zu und wir wissen das. Das gibt uns Hoffnung – und lässt uns doch erschaudern, wenn in der Osternacht die erste Kerze entzündet wird. Susanne Pertiet zeigt dieses Leuchten, indem sie auf dunklem blauem Hintergrund einen einzigen Lichtstrahl setzt, oder ein schmales Geflecht von bunten Lichtstrahlen wie aus einem Spalt hervorscheinen lässt.

Auch die Anfangszeile eines Gedichtes wird hier zum Lichtstrahl, gekreuzt vom Text der deutschen Übersetzung („A colomba il sole cedette la luce“ von Giuseppe Ungaretti / „Die Sonne überließ einer Taube das Licht“Ingeborg Bachmann).

Die Kreuzigung Christi ist ein Tiefschlag. Aber auch der Beginn einer neuen Zeit. Alles Dunkle ist vergangen, die Welt steht in einem neuen Licht. Die Kreuzmotive von Susanne Pertiet sind weit ab von Leiden und Düsternis. Sie zeigen das Zukünftige: sie sind quasi aus Licht gebaut. Damit weist das Kreuz über sich selbst hinaus. Es ist in einen Ablauf gestellt, der weit vor dem Kreuzigungsgeschehen begann und hiermit nicht endet. Ob das Kreuz nun aus diesen Lichtstrahlen gewebt ist oder eine Ruhezone darstellt im unruhigen Überkreuzen der vielfarbigen Strahlen „aus aller Welt“. Das lässt sich auch anders herum lesen: Das Kreuz wirkt in die Welt hinein.

Etwas Besonderes in dieser Ausstellung sind die beiden Tafelbilder zu Franz von Assisi: Das Lichtstrahlen-Kreuz (Franziscus-Kreuz) und „O Singnore“, wo das ihm zugeschriebenen Gebet „O Signore, fa' di me uno strumento della tua Pace“ – „Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“ wie eine Tüllgardine vor den farbigen Lebensstückchen schwebt. Susanne Pertiet hat das Bild in einer Zeit gemalt, als die Kraft dieser Gedanken ihrem eigenen Leben eine neue Richtung gegeben haben: der Blick weg von sich selbst, dem anderern zu. Eine Perspektive, für die es sich zu leben lohnt.

https://bleidenstadt-born.ekhn.de/startseite/gemeindeleben/musikkultur/konzertreihe-musik-wort.html

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